Bestseller

Die Bibel gilt als der Bestseller aller Zeiten. Ihre weltweite Verbreitung bestätigt das. Mehr als 2.000 Jahre hat sie Verbote, Verfolgungen und Verbrennungen überlebt. Sie wurde bisher in über 2.400 Sprachen übersetzt. Jedes Jahr kommen 30–40 weitere Übersetzungen hinzu. Weltweit werden jährlich zwischen 200 und 300 Millionen Bibeln oder Bibelteile verbreitet. Das ist beeindruckend. Damit steht sie unter allen Druckerzeugnissen einsam an der Spitze.

Die Bibel wurde von mindestens 40 Schreibern in einem Zeitraum von etwa 1.600 Jahren aufgezeichnet. Mose begann, das Alte Testament etwa um 1450 v. Chr. zu verfassen, und es wurde ca. 400 v. Chr. abgeschlossen. Das Neue Testament wurde zwischen 45 und 100 n. Chr. geschrieben.
Die Bibel hat vom historischen Ablauf und vom Sinn her einen klar definierten Anfang, einen Höhepunkt, eine Vollendung und zudem einen roten Faden. Die Bibel besteht aus 66 Einzelbüchern; rechnet man die Psalmen als fünf Bücher, wie es die Juden taten, dann sind es sogar 70 Bücher. Das heißt, im Grunde ist die Bibel eine richtige Bibliothek.

Sie umfasst die verschiedensten Literaturgattungen. Man findet in dieser Bibliothek z. B. Bücher mit Liedtexten (die Psalmen), Geschichtsbücher, prophetische Schriften, Weisheitsliteratur, Briefe und sogar ein Buch mit Liebesliedern (das Hohelied).

Die Schreiber der Bibel lebten nicht nur in verschiedenen Zeitepochen während der 1.600-jährigen Entstehungszeit der Bibel, sondern kamen auch aus den unterschiedlichsten sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Man findet zum Beispiel neben dem Adoptivprinzen Mose den militärischen Oberbefehlshaber Josua. Neben dem Ministerpräsidenten Daniel den Vorkoster Nehemia. Unter den Autoren haben wir den König David und den Hirten Amos, den Fischer Petrus und den Zollbeamten Matthäus oder den Arzt Lukas und den Zeltmacher Paulus. Unterschiedlicher kann man sich die verschiedenen Schreiber der Bibel gar nicht vorstellen.

Viele Kritiker der Bibel weisen besonders auf die teilweise verblüffenden Vorhersagen im Alten Testament hin, die sich auf Jesus Christus beziehen und behaupten, dass diese erst nach ihrer Erfüllung geschrieben worden seien. 1947 geschah aber etwas ganz Außergewöhnliches, was die ganze Welt der Gelehrten aufhorchen ließ. Ein Hirtenjunge stieß bei der Suche nach einem verlorenen Schaf aus seiner Herde im Gebiet von Qumran am Toten Meer auf viele Höhlen. In elf Höhlen fand man zwischen 700 und 800 Schriftrollen. Unter diesen Schriftstücken befanden sich auch Manuskripte des Alten Testaments, unter anderem die Jesaja-Rolle, die fast lückenlos den Text des Prophetenbuches wiedergibt. Jesaja war ein Prophet, der etwa 700 Jahre v. Chr. besonders genaue Vorhersagen über das Leben und Sterben Jesu Christi niedergeschrieben hat. Diese Manuskripte stammen aus der Zeit des 1. und 2. Jahrhunderts v. Chr. oder sind sogar noch älter.

Das Neue Testament wurde zwischen 45 und 100 n. Chr. in griechischer Sprache geschrieben. Zu jener Zeit lebten noch viele Augenzeugen, die sich an das, was Jesus Christus gesagt und getan hatte, erinnern konnten. Sie hätten gewiss Einspruch erhoben, wenn etwas niedergeschrieben worden wäre, was nicht den Tatsachen entspricht. Unter diesen Augen- und Ohrenzeugen waren nicht nur Freunde des Evangeliums, sondern auch Gegner der frühen christlichen Gemeinden.

Viele glaubwürdige Handschriften
Es gibt mehr als 4.000 komplette oder fast vollständige Handschriften des Neuen Testaments, 13.000 Handschriften von Teilen des Neuen Testaments und rund 9.000 Handschriften von antiken Übersetzungen (z.B. ins Lateinische, Syrische, Koptische, Armenische, Georgische usw.). Das sind Abschriften, die ab dem 6. Jahrhundert in den christlichen Gemeinden vorgelesen wurden.
Die ältesten Abschriften des Neuen Testaments reichen bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. zurück. Es handelt sich dabei unter anderem um den Codex Sinaiticus und den Codex Vaticanus. Bruchstückhafte Funde neutestamentlicher Bücher aus Papyrus sind noch 100–200 Jahre älter. Das älteste, derzeit bekannte, Papyrus-Fragment beinhaltet den Abschnitt aus dem Johannes-Evangelium Kapitel 18,31–33 sowie 37–38 und stammt nach neuesten Erkenntnissen aus der Zeit 100–125 n. Chr.

Der Vergleich mit anderen literarischen Werken
Etwa im Jahr 60 v. Chr. entstand Julius Cäsars Werk Der Gallische Krieg. Die älteste Abschrift dieses Werkes stammt allerdings aus dem 6. Jahrhundert, und es gibt nur neun bis zehn gut erhaltene Manuskripte. Bekannt ist auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus, der 55–118 n. Chr. lebte und von dem zwei große Geschichtswerke stammen. Die älteste Abschrift wird in das 9. Jahrhundert n. Chr. datiert, und man besitzt lediglich ein Manuskript.
Bei der Schlacht im Teutoburger Wald brachte Arminius der Cherusker, der fälschlicherweise „Hermann“ genannt wurde, den römischen Besatzern im Jahr 9 n. Chr. eine empfindliche Niederlage bei. Dem tapferen Krieger wurde sogar ein Denkmal gesetzt, das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Und dies, obwohl die ältesten schriftlichen Zeugnisse dieses Ereignisses aus vielen Jahrhunderten später datieren.
Auch wenn diese und andere geschichtliche Ereignisse so dürftig belegt sind, zweifelt niemand sie an. Das Neue Testament hingegen ist durch eine erheblich größere Zahl von Handschriften dokumentiert. Die Beweislast der Vielzahl von Dokumenten wiegt schwer und schließt ein Verfälschen der Inhalte nahezu aus.

Zu den überzeugendsten Beweisen für die Glaubwürdigkeit der Bibel zählen die Prophetien des Alten Testaments, die sich im Neuen Testament erfüllt haben. Auch in dieser Hinsicht gibt es kein vergleichbares Buch in der Geschichte der Menschheit.

Die 66 Bücher der Bibel bestehen aus 1.189 Kapiteln oder 31.176 Versen. Von diesen 31.176 Versen enthalten 6.408 Verse prophetische Aussagen. Davon haben sich bereits 3.268 Aussagen erfüllt. Der Informatiker Prof. Dr. Werner Gitt zeigte einmal an einem Beispiel die geringe Wahrscheinlichkeit, mit der die Erfüllung so vieler Aussagen dem Zufall zugeschrieben werden könne. Er setzte für jede einzelne Aussage die Wahrscheinlichkeit 50:50 fest. Entweder sie triff t zu oder nicht.

Das „Ameisen-Beispiel“
Sirius ist ein Stern und steht im Sternbild Großer Hund. Er ist 82,3 Billionen Kilometer von der Erde entfernt. Stellen wir uns vor, wir spannen von der Erde bis zum Sirius eine Schnur, auf der eine Ameise neben der anderen sitzt. Alle Ameisen sind schwarz. Nur eine der Ameisen in dieser Riesenmenge ist rot. Wir steigen jetzt in ein Flugzeug und fliegen mit ca. 1.000 km/h an der Schnur entlang Richtung Sirius. Die Flugzeit beträgt etwa 9,4 Millionen Jahre. Wir fliegen die Strecke mit verbundenen Augen. Irgendwo unterwegs ruft einer von uns laut: „Stopp!“, und der Pilot hält, so schnell er kann, die Maschine an. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir bei einem solchen Versuch unmittelbar neben der einen roten Ameise zum Stehen kommen, ist unvorstellbar gering. Der Mathematiker drückt eine solche Zahl als Potenz aus: Die Wahrscheinlichkeit, dass das Flugzeug direkt neben der roten Ameise zum Stillstand kommt, beträgt 1:1020. Dabei steht die hochgestellte 20 für die Anzahl der Nullen. In diesem Fall eine 1 mit 20 Nullen. Das hieße: die Chance, dass das oben beschriebene Ereignis mit den Ameisen zufällig eintritt, steht 1:100.000.000.000.000.000.000. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die 3.268 prophetischen Bibelverse zufällig erfüllt haben, ist ungleich geringer. Diese Zahl würde man mathematisch so schreiben: 1,7 x 10984. Das ist eine 17 mit 983 Nullen!

(Quelle: Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach)